Ingenieur-Betonbau
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Der Betonbau entwickelte sich im 20. Jahrhundert zur weitaus bedeutendsten Bauweise. Verschiedene Faktoren trugen dazu bei: die fast unbeschränkte Formbarkeit des Materials, seine hohe Beständigkeit, die universale Verfügbarkeit der Ausgangsstoffe sowie deren relativ niedrige Kosten und die im Verhältnis zu seinem Preis hohe Steifigkeit und Festigkeit unter Druckbeanspruchungen. Entscheidend war jedoch die Verbindung des Betons mit Betonstahl und insbesondere mit vorgespanntem Spannstahl. Der vorliegende Band führt in die Entwicklung und Grundlagen des Betonbaus ein. Die zahlreichen Illustrationen und farbigen Fotos ermöglichen einen äusserst anregenden Einblick in die Vielfalt der Bautechnik und die Bandbreite ihrer grossartigen Bauwerke. Der erste Teil ('Hintergrund') vermittelt den geschichtlichen Hintergrund bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Einleitend wird gezeigt, dass die Bauweise ihre Wurzeln im Lehm- und Mauerwerksbau in Mesopotamien und vor allem im römischen Betonbau hat. Dann werden die wesentlichen Entwicklungsschritte der Baustatik, die Entwicklung von Zement und Eisen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die daraus entstandenen wegweisenden Konstruktionen aus 'Eisenbeton' aufgezeigt, insbesondere jene der Protagonisten J. Monier und F. Hennebique. Im zweiten Teil ('Stahlbeton') folgen Ausführungen zu den grundlegenden Eigenschaften von Beton und Bewehrung sowie zum Verbundwerkstoff Stahlbeton. Das Tragverhalten von Bauteilen aus Stahlbeton unter Biegung, Biegung und Normalkraft, Querkraft und Torsion wird in einer Weise erklärt, die auch Nichtfachleuten zugänglich ist. Abschliessend werden das Prinzip der Vorspannung sowie verschiedene Spannverfahren erläutert. Der dritte Teil ('Betontragwerke') beginnt mit Grundsätzen zum Entwurf und zur Projektierung von Betontragwerken. Anhand von ausgewähltem Bildmaterial werden exemplarisch herausragende Betonbauwerke gezeigt. Wegen der leichteren Zugänglichkeit stammen die Beispiele meist aus der Schweiz. Zur Ergänzung werden aber auch verschiedene Bauwerke aus dem Ausland berücksichtigt. Die Texte wurden bewusst knapp gehalten, um Raum für eigene Entdeckungen zu lassen. Angaben zu Abmessungen und konstruktiven Details können dem Bildmaterial entnommen werden, und die angeführte Literatur ermöglicht eine weitere Vertiefung.