Gelehrte Kommunikation
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Der Band widmet sich der Herausbildung und Geschichte intellektueller Arbeitsformen, die sich seit dem 16. Jahrhundert auf enge Weise mit der Entwicklung massenmedialer Kommunikation verbanden. Er beginnt mit der humanistischen Nutzung des Mediums Buchdruck für eine Gemeinschaftsbildung im 16. Jahrhundert, die sich gegen die scholastisch bestimmte Universität richtete; er verfolgt dann die seit dem 17. Jahrhundert schnellere und umfassendere Vernetzung der Kommunikation durch die Zeitung und beschreibt ihre Folgen für die Wahrnehmung des Neuen und die Ordnung von Wissen. Er zeigt, wie nach der Ablösung des alten Gelehrtentums als Stand mit dem System moderner Disziplinen und dem expandierenden Printmarkt neue Konzepte von ‚Personalität’ entstanden. Sie mündeten sowohl in die Figur des Intellektuellen als auch in die Idee monumentaler Verkörperung, der sich die Entstehung und Auratisierung der Denkmalslandschaft im 19. Jahrhundert verdankte. Intellektualität und Aura sind die beiden Pole, die im 20. Jahrhundert die ‚Geisteswissenschaften’ zunächst differenzierten und dann in der Einstellung zu Massenmedien und Massenkommunikation bis in die 1960er Jahre sowohl schroffe Ablehnung als auch eine ‚kanalbasierte’ Kommunikationstheorie und eine die ‚Kanaldifferenz’ nutzende Medientheorie hervorbrachten.