Altbabylonische Wohnhäuser

Die Studie untersucht die Gliederung altbabylonischer Häuser aus einer altbabylonischen Perspektive, basierend auf privaten Rechtsurkunden. Ziel ist es, das gedankliche Konzept hinter der Architektur und den Haustypen zu identifizieren. Die Urkunden betreffen innerstädtischen Grundbesitz und beinhalten Vermessung sowie Klassifikation von Wohnhäusern. Es werden 27 Mietverträge, Kaufurkunden, Tauschurkunden und Erburkunden analysiert und mit archäologischen Befunden von 29 Wohnbauten aus fünf Orten verglichen. Die Archäologie liefert eine Haustypologie mit Größenklassen und Raummerkmalen, während die Urkunden spezifische Begriffe für Räume und Hausteile enthalten, wobei häufige Kernelemente auffallen. Die Studie schlägt eine Gleichsetzung dieser Kategorien vor, die nicht auf Übersetzungen basiert, sondern auf der Übereinstimmung von Merkmalen mit den archäologisch nachgewiesenen Raumtypen. Das Ergebnis zeigt eine klare Zweiteilung des Hauses. Anstelle des modernen arabischen Hofrings tritt das Ideal eines Hofhauses mit geschlossenem hinterem Bereich.