Eine Lebensreise durch Konzentrationslager
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Die Lebenserinnerungen einer Zeitzeugin der NS-Vernichtungsmaschinerie. Der Text entstand aus einer Vielzahl von lebensgeschichtlichen Interviews, die Krist mit Dagmar Ostermann in den letzten Jahren geführt hat. Der Fokus lag dabei natürlich bei ihren Erinnerungen an Auschwitz und Auschwitz-Birkenau, wo sie vom Oktober 1942 bis November 1944 inhaftiert war. Aber auch auf ihre Jugend und ihr Leben nach der Befreiung wird eingegangen. Frau Ostermann, in Wien geboren und aufgewachsen, wurde als so genannter Mischling 1. Grades im August 1942 bei ihren Verwandten in Dresden verhaftet und über das KZ Ravensbrück als noch nicht 22jährige nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort gelang es ihr durch Zufall in die Position einer Schreiberin am Standesamt der Politischen Abteilung im Stammlager zu gelangen. Dies ermöglichte ihr das Überleben. Diese Schreiberinnen wussten über so gut wie alles Bescheid, was im Lager vorging. Frau Ostermann erinnert sich präzise an die Vorgänge im KZ Auschwitz, und einige ihrer „Erlebnisse“ sind einzigartig in der Geschichte dieses Konzentrations- und Vernichtungslagers. So wollte sie z. B. ihre nach damaliger Diktion „arische“ Mutter zweimal in Auschwitz besuchen, beim zweiten Mal im Jänner 1944 kam es auch zu einem kurzen Blickkontakt. Es gelang ihr auch mit ihrem Vater bis zu dessen Tod in einer der Gaskammern von Auschwitz-Birkenau über Kassiber Kontakt aufzunehmen u. a. Im November 1944 wurde sie wieder ins KZ Ravensbrück, von dort in das Nebenlager Malchow deportiert, wo sie für Dynamit-Nobel Zwangsarbeit leisten musste. Im Mai 1945 wurde sie von der US-Armee befreit und kehrte nach Wien zurück. Dagmar Ostermann besuchte ab Mitte der 80er Jahre eine Vielzahl von österreichischen Schulklassen als Zeitzeugin und ist bis heute Generalsekretärin der „Österreichischen Lagergemeinschaft Auschwitz“.