Moral für die Politik
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Angesichts des schnellen Wandels wissenschaftlicher Erkenntnis und technischer Möglichkeiten müssen Richtungsentscheidungen hinsichtlich des Umgangs mit neuartigen Problemlagen getroffen werden. Vor dem Hintergrund einer sich zunehmend pluralisierenden moralisch-politischen Meinungsbildung und der abnehmenden Autorität bislang beherrschender Meinungsführer sind die zur Entscheidung Aufgerufenen allerdings immer weniger sicher, welchen Weg sie einschlagen wollen und sollen. Verstärkt greifen sie deshalb auf die Vorschläge von Beratungsgremien zurück, in denen den traditionell theoriebezogenen normativen Disziplinen die Aufgabe zu kommt, sich mit Realproblemen zu befassen. Den Moralphilosophen wird damit eine Rolle zugewiesen, auf die sie einigermassen unvorbereitet sind. Die Schwierigkeiten, die viele Philosophen mit der Rolle haben, in die sie die gesellschaftlichen Erwartungen drängen, liegen vor allem in einer objektiven Unischerheit über Struktur, Ziele und Verfahrensweisen ethischer Politikberatung unter den Bedingungen einer pluralistischen und liberalen Gesellschaft. Das vorliegende Buch zielt darauf, diese konzeptionelle Lücke zu schliessen.