Die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt Rastatt
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Der geschichtsinteressierte Leser verbindet mit der Stadt Rastatt im 19. Jahrhundert vor allem zwei Ereignisse: zum einen Rastatt als Bundesfestung, zum anderen Rastatt als das letzte Bollwerk der Freiheitskämpfer von 1849. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte die Stadt unter dem 1771 erfolgten Verlust des Charakters einer Residenzstadt zu leiden. Wilhelm von Chézy spöttelte gar, daß es in Rastatt „sechsmal mehr Fenster als Leute gebe“. Frühe Industrialisierungsversuche scheiterten und auch die Ansiedlung von Behörden konnte die negativen Folgen des Bedeutungsverlusts nicht annähernd kompensieren. Vom Ausbau zur Bundesfestung erhoffte die Bevölkerung zu profitieren, mußte aber bald erkennen, daß die Festung die Entwicklung der Stadt mehr und mehr behinderte. Wie aber spielte sich der Alltag der Einwohnerschaft hinter den Festungsmauern ab? Der neueste Band der Stadtgeschichtlichen Reihe, eine am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. entstandene Dissertation, stellt anhand der Auswertung von zahlreichen Quellen die Einwohnerschaft in ihrer Struktur, die Rechtsstellung und Verwaltung der Stadt, Gewerbe und Handel, soziale Probleme, Bildungswesen und Presse sowie das gesellige Leben im Rastatt des vorvergangenen Jahrhunderts dar.