Trauma und Literatur
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Assia Djebar und Yvonne Vera repräsentieren ein Schreiben, das sich im Spannungsfeld zwischen literarischer Ästhetik und Erinnerungsarbeit ansiedelt und nach sprachlichen Formen sucht, die dem Nicht-Erzählbaren traumatischer Erfahrungen gerecht werden. Im Widerspruch zu der verbreiteten Annahme, dass die Erfahrung von Gewalt und Leid eine kreative Auseinandersetzung damit verbiete, stellt Kopf die These auf, dass sie im Gegenteil danach verlangt: Wenn Gewalt Sinn zerstört, so kann Literatur dieser Zerstörung entgegen wirken. Es geht um die Integration traumatischer Erfahrungen ins kollektive Gedächtnis mit Hilfe der Literatur. Martina Kopf unternimmt es, am Beispiel von Assia Djebar und Yvonne Vera, zwei populären Autorinnen aus Algerien bzw. Simbabwe, einen Bogen zu spannen von der psychoanalytischen Traumaforschung zu einem Konzept von Literatur als Zeugenschaft und Aufarbeitung von Kolonialismus und dessen Folge