Derselbe Himmel, verschiedene Horizonte
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Das Buch umkreist in einer Einleitung und zehn Beiträgen die zwei entscheidenden Fragen für die moderne Geographiedidaktik: Wie wird die Welt beobachtet und angeeignet? Und: Wie lässt sich sinnvolles Wissen im Schulfach Geographie bestimmen? Der ersten Frage liegen die Erkenntnisse des Konstruktivismus und der Phänomenologie zugrunde, denen zufolge die Menschen sich ein Bild von der Welt machen, das für sie nützlich und sinnvoll ist und das sie in „natürlicher Anschauung“ (E. Husserl) konstruieren. Die zweite Frage bezieht sich auf die Philosophie des Schulfachs und die Herausforderung, „lebendiges“ von „trägem Wissen“ zu unterscheiden. Dies ist zugleich Grundlage für Standards und Vergleichsaufgaben, wie sie in der Folge von „Pisa & Co.“ gesucht werden. Das Buch befasst sich auch mit der Doppelnatur der Geographie als Geistes-/Sozialwissenschaft und Naturwissenschaft und der Spannung zwischen idiographischer und nomothetischer Methode (Betrachtung von Einzelfällen oder von Gesetzmäßigkeiten). Auch über differenzierte Begriffsbildung und lebendige Aufgabenstellungen wird nachgedacht, um die trügerische Sicherheit in einem vermeintlich „gesicherten Grundwissen“ zu überwinden. Das Konzept des Perspektivenwechsels und die Haltung des Unterscheidens sollen dieser Gefahr einer unterkomplexen Geographiedidaktik vorbeugen. Dies alles ist unterlegt mit zahlreichen Beispielen, teilweise zur direkten schulischen Anwendung. Jedenfalls kann hierdurch ein roter Faden im Geographieunterricht gesponnen werden, der im Prinzip für alle Themen und für einen Habitus in der Weltbetrachtung nützlich (und notwendig) ist. Jedes Kapitel ist auch für sich einzeln lesbar und damit besonders auch für Seminarsitzungen in der Lehreraus- und -weiterbildung geeignet.