Das Revier im Visier
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Das Ruhrgebiet - lange war die industrie- und bevölkerungsreiche Region an Rhein und Ruhr mit den Begriffen Kohle und Stahl verbunden. Und sie galt - nicht zu Unrecht - seit dem 19. Jahrhundert auch als die „Waffenschmiede des Reichs“. Im 1. und im 2. Weltkrieg produzierten die Fabriken des Ruhrgebiets wichtige Zubehörteile unter anderem für Panzer, U-Boote, Flugzeuge und Geschütze, auf seinen Verschiebebahnhöfen rollte der Nachschub für den Krieg an den Fronten. Aus diesem Grund versuchten bereits im 1. Weltkrieg britische und französische Bomber, das Ruhrgebiet aus der Luft anzugreifen. Konsequent vorangetrieben und in großem Stil in die Tat umgesetzt wurden diese Pläne allerdings erst im 2. Weltkrieg von den alliierten Luftverbänden. Im Mai 1940 flogen britische Maschinen die ersten Luftangriffe auf das Ruhrgebiet. Bis zur Eroberung des Reviers im April 1945 wurden diese Bombardierungen von britischen und US-amerikanischen Luftflotten stetig fortgesetzt und in ihrem Ausmaß gesteigert. In den letzten Kriegsmonaten bestimmten Fliegeralarme und Bombenangriffe den Alltag der Menschen vollständig. Am Ende lagen alle Groß- sowie viele Mittel- und Kleinstädte des Ruhrgebiets in Trümmern. Zehntausende Einwohner, darunter zahllose Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, hatten hier den Tod im Bombenhagel gefunden. „Das Revier im Visier“ dokumentiert die Auswirkungen des mehrjährigen Bombenkriegs gegen das Ruhrgebiet. Die fotografische Überlieferung des Luftkriegs und der „Heimatfront“ 1939-1945 im Ruhrgebiet ist umfangreich. 60 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs wird mit diesem Buch erstmals der Alltag unter Bomben mit einer repräsentativen Auswahl von zeitgenössischen Fotografien, darunter auch seltene Farbaufnahmen, in seinem historischen Zusammenhang aufgearbeitet und kommentiert. Entstanden ist eine wissenschaftlich fundierte, bedrückende Dokumentation des 2. Weltkriegs an Rhein und Ruhr.