Die Wallenstein-Trilogie von Friedrich Schiller
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Keine andere Gestalt in seiner Wallenstein-Trilogie läßt Schiller so viel über seine Vergangenheit enthüllen wie Walter Buttler; über kaum eine andere Gestalt erfährt der Leser so viele Details zu Handlungsmotivationen, Berufsauffassung und Aufgaben in der militärischen Hierarchie wie über Walter Buttler. Seine Bedeutung im Drama wird unterschätzt, sieht man in ihm lediglich einen willen- und profillosen Handlanger des politischen Haupt-Gegenspielers der Titelgestalt, Octavio Piccolominis, lediglich ein leicht verführbares Werkzeug in dessen Plan der Ausschaltung des unliebsamen Heerführers. Sicher ist die Wandlung Buttlers vom ergebenen Wallensteinianer zu dessen Scharfrichter neben der Liebeshandlung um Max Piccolomini und Wallensteins Tochter Thekla eines der handlungstreibendsten, dramatisch effektivsten und packendsten Elemente des Schauspiels. So ist Gerhard Storz zuzustimmen, der meint: „Buttler verkörpert geradezu den Drehpunkt der dramatischen Bewegung“. In diesem Lichte scheint es merkwürdig, wie wenig Aufmerksamkeit von Seiten der germanistischen Literaturwissenschaft diese Gestalt bisher auf sich gezogen hat. Dieses Manko will die vorliegende Studie beseitigen.