Adelige Lebenswege im Alten Reich
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Der Adel fasziniert: Schon immer handelte es sich bei der Aristokratie um die „Lieblingsklasse“ der deutschen Gesellschaft. Einerseits wünschte man sehnsüchtig „dazuzugehören“, andererseits bekämpfte man das aristokratische Feindbild mit tiefster Abneigung. Die von Neid, Missgunst und Faszination gespeisten Gegensätze prallten gerade im 18. Jahrhundert aufeinander, als die Ideen der Moderne – im Vorfeld der Französischen Revolution – die alte Ständegesellschaft zunehmend in Frage stellten. Erstmals untersucht diese wissenschaftliche Arbeit die Welt des Landadels, seine gesellschaftliche Zusammensetzung und die damit verbundenen politischen Konflikte für die Oberpfalz. Der adelige Stand war in Wirklichkeit keineswegs so festgefügt, wie es oft den Anschein hatte. Entgegen der Idealvorstellung, Jahrhunderte zu überdauern, starben viele Aristokratien aus; bürgerliche Familien rückten nach und fühlten sich der adeligen Oberschicht zugehörig. Auch regionalen Identitäten geht das Buch nach: Die Oberpfalz blieb bis in das 19. Jahrhundert randständig, ein „Nebenland“ fernab der Hauptstadt.