Die umgeschriebene Geschichte
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Im spätmittelalterlichen Reich läßt sich an mehreren Orten ein Übergang von der Bistums- zur Stadtgeschichtsschreibung verfolgen. Dieser vollzieht sich als ein Übernahmeprozeß eines traditionsbehafteten Arsenals an Textformen durch Chronisten, die ein neues Interesse an die überlieferten Schriften herantragen. Im Blickfeld der vorliegenden Studie steht diese Umbruchphase der historiographischen Gattung. Als Beispiel dient die münstersche Geschichtsschreibung des 14. und 15. Jahrhunderts, die infolge ihrer besonderen Konstellation von einer älteren Bistumsgeschichte, der Chronik des Florenz von Wevelinghoven, und konkurrierenden jüngeren Fortsetzungen ein lohnendes Untersuchungsfeld darstellt. Zudem bietet der Band einen Überblick über die Gesamtentwicklung der münsterschen Chronistik bis in die Frühe Neuzeit.