Von Selbstbehauptung zum Widerstand
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Die Herrschaft der Nationalsozialisten hat nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und darüber hinaus in zahlreichen außereuropäischen Ländern tiefe, bis in die Gegenwart wirkende Wunden hinterlassen. In Deutschland hatten sich die Abwehrkräfte durch Zersplitterung, Fehleinschätzungen, Unentschlossenheit als zu schwach erwiesen, diese Heimsuchung zu verhindern. Übermächtig schien die Kraft des nationalsozialistischen Regimes, gespeist aus der millionenfachen Begeisterung einer Mehrheit der Deutschen und der Ausgrenzung aller Andersdenkenden, Andersgläubigen und als „volksfremd“ Stigmatisierten durch Propaganda und mit terroristischen Mitteln von Konzentrationslagern bis zum Vernichtungskrieg. Dagegen standhaft geblieben zu sein, mit dem Ziel eigene Glaubens- und Wertvorstellungen zu behaupten und zu leben sowie auch anderen Menschen die Augen für die Schattenseiten und die drohenden Wolken der Konsequenzen der nationalistischen Herrschaft und des in ihrem Namen geführten Krieges hinter den vermeintlichen Erfolgen zu öffnen, verdient nicht nur Respekt und Würdigung. Wir sind es uns selbst schuldig, die Erinnerung an diesen Widerstand zu bewahren, nicht als Heldengeschichten, sondern als Geschichte von Menschen, die unter konkreten historischen Bedingungen unter Anfechtungen beispielhaft Herausforderungen annahmen, um sich in ihrem Glauben, ihren Werten, ihrer Humanität zu behaupten und diese Selbstbehauptung - bewusst oder unbewusst – dem mörderischen Nationalsozialismus entgegen zu stellen.