Schwedische Privatprosa 1650 - 1710
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Kernstück der Arbeit ist eine korpuslinguistische Analyse des Schreibverhaltens sechzehn schwedischer Frauen und Männer der Grossmachtzeit anhand ihrer Tagebücher und Autobiographien. Das hierzu entwickelte quantitativ-statistische Verfahren zielt zunächst auf ein - korpusbezogenes - Konzept der „Messbarkeit von Individualstil“. Besonders im Brennpunkt steht bereits bei der quantitativen Analyse die Frage, ob die feststellbaren sprachlichen Unterschiede mit dem Geschlecht und der sozialen Herkunft der Verfasser, mit der Textsorte oder dem Entstehungszeitpunkt zusammenhängen. Der zweite, nochmals gleich umfangreiche Untersuchungsteil stellt die Resultate vor den geistes- und sozialgeschichtlichen Hintergrund und führt in ausführlichen Textanalysen die sprachlichen Besonderheiten jedes Quellentextes mit den individuellen Lebens- und Bildungsgängen zu aussagefähigen Sprachbiographien der Verfasser zusammen. Gleichzeitig werden in die Deutung der sprachlichen Resultate die Auswirkungen konkreter inhaltlicher und pragmatischer Texteigenschaften einbezogen.