Nach Todorov
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Tzvetan Todorovs Introduction à la littérature fantastique (1970, dt. 1972) hat sich trotz aller Kritik in der akademischen Diskussion als der folgenreichste Text zur Bestimmung des Phantastischen in der Literatur erwiesen. Obgleich bald weitere impulsgebende Publikationen auch in deutscher Sprache folgten, ist die Phantastik ein Stiefkind der deutschsprachigen Literaturwissenschaft geblieben, versehen mit dem Odor des Trivialen. In diesem Sinne versucht die vorliegende Aufsatzsammlung, die Theoriebildung über Todorov hinaus konsequent und vorurteilslos voranzutreiben. Als Beiträger konnten namhafte internationale Phantastik-Experten aus Germanistik, Anglistik, Slawistik, Romanistik und anderen Fächern gewonnen werden: H. R. Brittnacher, R. Innerhofer, R. Lachmann, C. Ruthner u. a. Sie entwickeln aus verschiedenen, interdisziplinären Blickwinkeln heraus Phantastik-Theorien, die auch für die „Neophantastik“ des 20. Jahrhunderts Gültigkeit beanspruchen dürfen. Alle präsentierten Theoriemodelle werden an einem Referenzkorpus phantastischer „Klassiker“ (Hoffmann, Puschkin, H. James, Maupassant, Kafka und Borges) exemplifiziert.