Güte der visuellen und auditiven Geschwindigkeitsdiskriminierung in einer virtuellen Simulationsumgebung
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Der Mensch hat insbesondere im Straßenverkehr ständig die Aufgabe, Bewegungsgeschwindigkeiten von Fahrzeugen einzuschätzen und sein Verhalten situationsbedingt darauf abzustimmen. In der vorliegenden Arbeit wurde zum einen untersucht, wie gut der Mensch anhand des Seh- und Hörsinns die Bewegungsgeschwindigkeiten von Fahrzeugen unterscheiden kann, und ob sich diese Fähigkeit durch die Kombination beider Sinne verbessert. Zum anderen wurde der Frage nachgegangen, welchen Einfluss die Bewegungsgeschwindigkeit von Fahrzeugen auf die Diskriminierungsleistung des Menschen hat. Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine wahrnehmungspsychologische Untersuchung in einer virtuellen Simulationsumgebung, bei der die Güte der Geschwindigkeitsdiskriminierung unter Variation der Geschwindigkeitsgrößenordnung und der Darbietungsform bei insgesamt 45 Versuchspersonen individuell bestimmt wurde. Als Kenngröße für die Güte der auditiven und visuellen Geschwindigkeitsdiskriminierung wurde anhand der gewichteten Up-Down-Methode die Diskriminierungsschwelle ermittelt, bei der mit 75%iger Wahrscheinlichkeit eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen zwei Fahrzeugen richtig erkannt wird. Der Versuch wurde auf der Basis eines 3x3-faktoriellen Versuchsplans durchgeführt, bei dem die beiden unabhängigen Variablen Geschwindigkeitsgrößenordnung und Darbietungsform zwei Messwiederholungsfaktoren darstellen. Die Geschwindigkeitsgrößenordnung variiert dabei zwischen den drei Stufen 120, 60 und 30 km/h (Standardreiz). Bei der Darbietungsform wird zwischen visueller, visuell -akustischer und akustischer Darbietung unterschieden. Zur Beantwortung der Frage, inwieweit sich die Faktorvariationen auf die Güte der Geschwindigkeitsdiskriminierung auswirken, wurden die Versuchsdaten mit Hilfe von unterschiedlichen Verfahren der deskriptiven Statistik und der Inferenzstatistik analysiert. Ergänzend wurde der Einfluss von individuellen Merkmalen der Probanden auf die Diskriminierungsleistung untersucht.