Minora mathematica
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Die Anthologie präsentiert eine bunte Mischung aus mathematischen, formallogischen, sprachphilosophischen und geometrischen Überlegungen. Die Autorin verfolgt einen kritischen Ansatz, der die hoch entwickelte, axiomatische Wissenschaftsmathematik mit erfrischender Respektlosigkeit behandelt. Sie entwickelt mit den klassischen Methoden des formalen Beweises ein modallogisches Argument für die Unvollständigkeit der Aussagenlogik, zeigt dessen historische Wurzeln auf und entwickelt es zu einer allgemeinen Sprachphilosophie. An der modernen Analysis kritisiert sie die unbefangene Verwendung von Allquantoren in Konvergenzbeweisen und zeigt insbesondere für trigonometrische Funktionen alternative Beweisstrategien auf. Schließlich wird noch eine Konstruktion zur Dreiteilung von beliebigen Winkeln zwischen 0° und 180° vorgestellt und so mit einem weiteren Dogma gebrochen. Die Autorin hat im Bereich Logik und Wissenschaftstheorie promoviert und sich im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit intensiv mit formallogischen und mathematischen Fragestellungen beschäftigt. Die Minora Mathematica ist eine kleine Zusammenfassung wesentlicher Einsichten, die wissenschaftliche Überlegungen allgemeinverständlich vermittelt. Die zweite Auflage enthält den Aufsatz „Dekonstruktion der Rekonstruktion“, der sich als modallogische Rekonstruktion der Dekonstruktion erweist und eine alte Kantianische Weisheit mit Hilfe der formalisierten Begriffe Notwendigkeit und Prädikation darstellt.