Anwendung von Sicherheitsaudits an Stadtstraßen
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Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens sollten die Erkenntnisdefizite betreffend der Anwendung des Auditverfahrens für Innerortsstraßen auf eine größere Anzahl unterschiedlichster kommunaler Entwurfsaufgaben unter Berücksichtigung der je vorliegenden strukturellen, prozessrelevanten Rahmenbedingungen abgebaut werden. Hierzu wurden in drei Modellkommunen verwaltungsspezifische Verfahren zur Durchführung des Sicherheitsaudits mit internen Auditoren entwickelt. Es wurden insgesamt 46 Audits durchgeführt und sowohl personenbezogen als auch projektbezogen analysiert. Durchschnittlich wurden ca. 11 Defizite je Projekt festgestellt, wobei 55 % der Defizite den Knotenpunkten zuzurechnen sind. Von diesen entfielen wiederum 60 % auf Probleme für Fußgänger und Radfahrer. Gut 30 % der Defizite bezogen sich auf Strecken, von denen wiederum 80 % auf Fußgänger und Radfahrer entfielen. Insgesamt betrafen gut 30 % aller Defizite unmittelbar die Radverkehrsführung und 27 % den Fußgängerverkehr. Die Akzeptanz der Auditergebnisse war hoch: So wurde in der Vorplanungsphase den Feststellungen des Audits zu 74 %, in der Vorentwurfsphase bzw. Ausführungsphase zu 65 % bzw. 57 gefolgt. In der Phase der Verkehrsfreigabe war die Bereitschaft, den Auditergebnissen zu folgen, mit 20 % gering. Die mit den Auditergebnissen „konfrontierten“ Planer beurteilten den Beitrag des Sicherheitsaudits zum Projekt überwiegend positiv, stellten keine Verzögerung im Planungsablauf fest und würden überwiegend die regelmäßige Durchführung von Audits begrüßen. Die Unfallanalyse konnte keine belastbaren Ergebnisse erbringen. In den drei Kommunen wurden 9 Verwaltungsmitarbeiterinnen zu Auditoren ausgebildet. Ein besonderer Effekt dieser Art der Auditorenschulung liegt in der gleichzeitigen Auditierung von Projekten für die Kommunen während der Schulung durch die Mitarbeiter und den Dozenten. Die durchgeführte Qualifizierungsanalyse ergab, dass die Auditoren ihre Kenntnisse im Straßenentwurf, im Straßenverkehrsrecht und in Unfalluntersuchungen verbessert haben. Sie empfinden das Sicherheitsaudit als eine Qualitätssteigerung in der Planung. Dem Originalbericht ist ein umfangreicher Anhangband beigefügt. Er enthält eine Dokumentation der auditiertern Projekte (Anhang I), Anschreiben, Fragebogen und Angaben zum Fragebogenrücklauf (Anhang II), Fragebogen zur Qualifizierungs und Akzeptanzanalyse sowie das Programm zum Expertengespräch (Anhang III). Auf die Wiedergabe dieser Anhänge wurde in der vorliegenden Veröffentlichung verzichtet. Sie liegen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen vor und sind dort einsehbar. Verweise auf die Anhänge wurden zur Information des Lesers im Berichtstext beibehalten.