Kleruskritik, Frömmigkeit und Kommunikation in Worms im Mittelalter und in der Reformationszeit
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Die vorliegende Arbeit zeigt, daß die Frage, wie es eigentlich zur Reformation kam, in der chronologischen Realität der longue durée sinnvoll beantwortet werden kann. Am Beispiel der Freien und Reichsstadt Worms wird den sozialen, kulturellen, religiösen und wirtschaftlichen Entwicklungstendenzen vom Mittelalter bis zur Reformationszeit nachgegangen. Dabei stellt sich heraus, daß die sich wandelnde Kommunikationsstruktur die Vermittlung von Wissen bestimmte, was wiederum den Diskurs um die Wahrheit und ums Heil nach sich zog. Deutlich läßt sich erkennen, daß wer die Definitionsmacht über Wissen, Wahrheit und Heil innehatte, wer diese Begriffe für den zeitgenössischen Rezipienten plausibel füllen konnte, in der Lage war, seinen Ideen einen machtvollen Charakter zu verleihen und die innerstädtischen Verhältnisse grundlegend zu verändern.