Von H wie Hausarbeit bis P wie Portfolio
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In der Schule sind mit neuen Lernformen auch neue Formen der Leistungsbegleitung, Leistungspräsentation und des Leistungsnachweises notwendig geworden. Wenn nämlich Unterricht binnendifferenziert gestaltet wird, kann in der Leistungsbewertung nicht einfach weiter nach den alten Mustern und alle über einen Kamm scherend verfahren werden. Wenn Formen des offenen Unterrichts, Projekt- und Werkstattunterricht eingefordert werden, dann zeigen sich die Grenzen nicht individualisierter Leistungsbeurteilung - zum Beispiel die Grenzen der Notengebung - ähnlich deutlich. Nun gilt dies nicht nur für die Schule, sondern auch für die Hochschule, insbesondere für das Lehramtsstudium. Neue Formen der Leistungsdokumentation und des Leistungsnachweises werden hier vorgestellt, entwickelt und erprobt und zwar nicht nur für die spätere Arbeit in der Schule, sondern auch als Arbeitsformen für das eigene Studium, so zum Beispiel die Form des Lerntagebuches und des Portfolios. In diesem Zusammenhang wurde 2002 an der Universität Kassel im Fachbereich Erziehungswissenschaft eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich unter der Leitung von Friederike Heinzel bis Februar 2004 mit den neuen Formen der Leistungsbegleitung und -präsentation auseinander setzte, die Konzepte sichtete, erste Versuche auswertete und jene neuen Formen in das vorhandene Formenrepertoire von Leistungsnachweisen einzuordnen begann. Deutlich wurde, dass es nicht darum gehen kann, klassische Formen des Leistungsnachweises - so die Klausur, die Hausarbeit, das Referat - durch neue Formen des Leistungsnachweises - so das Portfolio oder das Lerntagebuch - einfach zu ersetzen. Vielmehr wird es darum gehen, das Spektrum möglicher Arbeitsformen zu erweitern und so zur Entwicklung und Pflege einer attraktiven Leistungskultur an der Hochschule beizutragen. Die vorliegende Broschüre fügt den zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen über neuere Formen der Leistungsermittlung und -bewertung (vgl. Literaturliste) nun nicht noch eine weitere hinzu. Sie ist vielmehr als eine Art „Handreichung“ bzw. „Leitfaden“ für die hochschuldidaktische Arbeit an der Universität Kassel insbesondere für die Lehrerbildung gedacht. Sowohl den Studierenden als auch den Lehrenden soll sie das Repertoire möglicher Formen von Leistungsbeurteilung in einer knappen und anregenden Form darstellen. Neue Formen der Leistungsbewertung erhalten dabei - eben wegen ihrer Neuheit - einen etwas größeren Stellenwert; sehr bewusst haben wir diese aber in den Kontext der klassischen und bereits weiter entwickelten Formen gestellt. Ein Überblick also, der Anregungen geben soll!