Auf(-) und zuhören
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14 essayistische Reflexionen über die Musik und die Person Helmut Lachenmanns Fast unheimlich wirkt die jahrzehntelange einheitliche Begeisterung über die Musik Helmut Lachenmanns zurück auf die Begeisterten, zumindest auf diejenigen, die sich ernsthaft mit seinem Werk befasst haben. Komponisten, Musikwissenschaftler, Musiker oder befugte Ensembles der Neuen Musik haben ja seine Kompositionen gleichrangig neben diejenigen gestellt, welche die Umbrüche in der Geschichte der Musik verantworteten. Nun gehört zu solcher Begeisterung und unvermeidlichen Idolisierung zwangsläufig – phasenverschoben – auch die Überwindung des Idols und damit die vom Komponisten Lachenmann – auch von ihm erwartete – unabhängige kritische Distanz. In diesem dem Komponisten zum siebzigsten Geburtstag gewidmeten Buch vereinigen sich Texte, die es mit dem Werk und dem Menschen auch durch Versuche, das bereits fossilierte Lachenmannbild zu sprengen, mehr als gut meinen. In ihrer oft persönlichen, aber auch wissenschaftlich fundierten Annäherungsweise entsteht ein vielleicht neues Gemälde über den Komponisten, der nichts so sehr mißbilligt wie die Festlegung auf selbstgeäußerte Postulate, im übrigen ein Gemälde, welches behutsame Retuschen an den bereits vorhandenen Bildern vornimmt, aber auch ein Gemälde, das sich hoffentlich selbst »verwischt«, besser: »verwischen« lässt. Claus Steffen Mahnkopf: Zwei Versuche zu Helmut Lachenmann | Lydia Jeschke: Hören ohne zu und auf? Gedanken über einen Begriff mit Tradition | Manuel Hidalgo: Mozart in Lachenmann | Hermann Kretzschmar: Erfahrung Lachenmann Michael Reudenbach: ›Toccatina‹. Eine Erinnerung | Frank Cox: Lachenmann als romantischer Hochmodernist Günter Seubold: Vom Wohlklang zum Tastklang. Helmut Lachenmanns De-Komposition. Mit einem Blick auf Heidegger und Klee | Ralf-Alexander Kohler: Zur politischen Dimension einer musikalischen Kategorie oder wie ist Helmut Lachenmanns »musique concrète instrumentale« satztechnisch zu verstehen | Matthias Hermann: Die Wand – das Gegenüber. Über die Rolle der »Hauswand« in Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern | Jörn Peter Hiekel: Zwischen Nüchternheit und Emphase. Das Mädchen mit den Schwefelhölzern als Märchenoper | Wolfgang Hofer: Spuren. Lesen: Kreuz und quer. Manchmal im Märchen. Mit den Schwefelhölzchen als Beispiel. Zu Helmut Lachenmann Rainer Nonnenmann: »... um zu werden, was wir sind...«. Spurlinien und Korrespondenzen im Schaffen Helmut Lachenmanns Mark André: »... von Osten und von Westen, von Norden und von Süden...« (für Helmut zum 70. Geburtstag) Hans-Peter Jahn: »... meinetwegen mickrig... schäbig... nicht bösartig...«. 12 Annäherungen an die (komponierende) Person Helmut Lachenmann