William Kentridge, Black box, chambre noire
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1989 begann der Johannesburger Künstler William Kentridge (*1955) mit einer Serie handgezeichneter Filme, die sich mit Südafrika während und nach der Apartheid befassen. Kentridge animiert in diesen Filmen eigene Kohle- und Pastellzeichnungen, die er immer wieder verändert, ausradiert, neu zeichnet, wobei Ausradiertes nie völlig gelöscht wird. International bekannt ist Kentridge auch für seine Theaterarbeit, bei der er Puppen, Animation, Projektion und Live-Darsteller zu komplexen Multimedia-Inszenierungen kombiniert. In seinen handgezeichneten Filmen, Videoskulpturen und Performance-Stücken verweisen die sichtbare Hand des Puppenspielers wie auch die Spuren gelöschter Zeichnungen auf einen komplexen Geschichtsbegriff und Erzählduktus, der deutlich macht, inwieweit der Darsteller von außen gesteuert und autonomes Handeln in Frage zu stellen ist. Der Band dokumentiert eine neue Auftragsarbeit für das Deutsche Guggenheim in Berlin mit dem Titel Black Box/Chambre Noire. Die Installation thematisiert die deutsche Kolonialherrschaft in Afrika, allegorisch dargestellt in einem mechanischen Theater en miniature, Animationsfilmen, kinetischen Objekten und Zeichnungen. Ausstellung: Deutsche Guggenheim, Berlin 29.10.2005-15.1.2006