Der Klang der Seele
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Henri Cartier-Bresson (1908-2004) war ein Meister des psychologischen Portraits. Seiner eigenen Leidenschaft für die Kunst und dem Drängen angesehener Magazine verdanken wir die schönsten und berührendsten Künstler- und Literatenportraits des 20. Jahrhunderts: Matisse, Bonnard, Braque, Giacometti, Colette, Truman Capote, Sartre. Auch nachdem er gegen Ende der 60er Jahre das Photographieren zugunsten des Zeichnens offiziell aufgegeben hatte, griff er doch bis zum Ende seines langen Lebens immer wieder zur Kamera, wenn ihn ein Gesicht, ein Blick, ein Charakter reizten. Im Gegensatz zum Maler oder Zeichner kann die Beziehung des Photographen zu seinem Modell nur flüchtig sein. Die Persönlichkeit und die Eigenart des Gegenübers im Bruchteil einer Sekunde zu erfassen, setzt jene rare Sensibilität und Menschenkenntnis voraus, über die Henri Cartier-Bresson in so hohem Maße verfügte. Jedes Portrait war das Ergebnis eines stummen Dialogs, einer stillschweigenden Auseinandersetzung zweier Augenpaare. Unser Band begleitet die erste große Ausstellung, die die 2002 in Paris gegründete Fondation Henri Cartier-Bresson aus ihren eigenen reichen Beständen zusammenstellte. Er enthält 96 Portraits aus den Jahren 1931 bis 1999.