Exterritorialität
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Die Begriffe «Landlosigkeit» – «Exterritorialität» werden in diesem Sammelband unter einem literaturwissenschaftlich-philosophischen Blickwinkel einer Sichtung hinsichtlich ihrer theoretischen Produktivität unterzogen. Der kategoriale Rahmen geht dabei über bisherige Verwendungen hinaus, insofern Exterritorialität nicht auf ein sprachlich-geografische Faktum reduziert, sondern in einem umfassenderen Sinne als intellektuelle und ästhetische Freisetzung von den Verbindlichkeiten kulturell-ideeller und materieller Inklusion transparent gemacht wird. In Fallstudien, die von den Anfängen der europäischen Weltreisen über die Konstruktion von Nationalliteraturen bis zur literarischen Bewältigung der problematischen Individualitäten im 20. Jahrhundert reichen, wird ein erweitertes topisches Bedeutungsfeld umrissen, innerhalb dessen die literarische Produktivität von Landlosigkeit ebenso aufgezeigt wird wie die Versuche, ihrer literarisch Herr zu werden. Das Spektrum der berücksichtigten Autoren reicht von Marco Polo über Moses Mendelssohn, Christoph Martin Wieland, Jacob Michael Reinhold Lenz, Joseph Eichendorff und Heinrich Mann bis zu Paul Celan und Thomas Bernhard.