Doppelleben
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Es hat schon immer Männer gegeben, die verheiratete Frauen genauso leidenschaftlich wie verzweifelt liebten. Das Bekenntnis aber dazu ist neu, auch die Offenheit, mit der diese Männer von ihrer Liebe erzählen und von ihrem unfreiwilligen Schicksal des heimlichen Geliebten. Gemeinsam sind ihnen eine unbestreitbar männliche Ausstrahlung und Eigenschaften, die man traditionell als weibliche bezeichnet. Diese Männer beweisen sehr viel Einfühlungsvermögen in die Situation der begehrten Ehefrau, denken intensiv über deren und über ihre eigenen Gefühle nach, sind anhänglich und sensibel, und sie hoffen und warten geduldig auf die Veränderung ihrer Situation durch sie. Vor allem sind sie ausgesprochen liebesfähig – das lässt sie an ihrer Beziehung zu ihrer Liebsten festhalten, so sehr sie auch darunter leiden. Sie stehen zu ihrer emotionalen Abhängigkeit, selbst wenn sie ihre Liebe nur wenige Stunden und nur auf Abruf genießen dürfen. In dieser neuen Geliebten-Konstellation sind die altbekannten Rollen auf den Kopf gestellt. Die verheirateten Frauen verhalten sich nämlich in diesen Liebes- und Lustgeschichten so, wie man es seit Jahrtausenden nur von verheirateten Männern kannte, die heimlich eine Geliebte haben. In den 14 Gesprächen mit den männlichen Geliebten und den drei Gesprächen mit Ehefrauen, die jahrelang ihrem heimlichen Doppelleben frönten, zeigt sich ein epochaler Wandel im Verhältnis der Geschlechter. Auch die Rolle des gehörnten Ehemannes wird beleuchtet. Er spielt – unbewusst – das Zünglein an der Waage. Von seinem Verhalten hängt es ab, wie weit seine Frau ihr außereheliches Verhältnis treibt.