Sprechstunde auf europäisch
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Im Ausland leben und arbeiten hört sich traumhaft an. Als 'Doktor für alle Probleme' ist das Leben interessant und abwechslungsreich, manchmal auch anstrengend. Es reicht nicht, die Vokabeln zu beherrschen: Das Gegenüber muss verstanden werden und will einen auch verstehen können. In Wiesbaden geboren, zog es Dr. med. Christel Schlünder bereits 1971 mit ihrem Mann ins Ausland. Im American Mission Hospital von Mutrah gab es die ersten Erfahrungen – im Sultanat Oman, das gerade den Schritt aus mittelalterlichen Zuständen wagte. 15 Jahre Brasilien brachten anschliessend gute portugiesische Sprachkenntnisse. Das Schicksal brachte die Autorin Ende der 80er Jahre wieder ins Heimatland zurück an die Uni-Klinik Köln. Ausser Arbeit in der Kinder-Intensivmedizin ergab sich die Möglichkeit zu Promotion und Publikationen im Bereich Schmerzforschung und auch zur Spezialisierung in Naturheilverfahren. Es folgten Karriere-Jahre in der pharmazeutischen Industrie, aber auch der Wunsch wieder 'am Patienten' tätig zu sein. Und nach acht Jahren Deutschland, trotz aller Fernreisen in dieser Zeit, kam die Sehnsucht erneut im Ausland tätig zu sein. Was liegt da näher als die portugiesische Algarve? Die frühlingshaften Farben der herbstlichen Algarve verzaubern; der dringende Bedarf an Ärzten dort und 'last not least' die Freundlichkeit der Bevölkerung, die ihre Ärztin mit offenen Armen empfing, brachten die Entscheidung. Die Realität der Algarve ist eine ganz Besondere: zwar Europa, aber schon nicht mehr so ganz. Relativ abgekapselte Einheimische und dazu eine sehr internationale Völker-Mischung leben ländlich zückgezogen oder in Betonburgen, wie vor vielen hundert Jahren oder ganz modern. Eine andere Uhrzeit, andere Zeitbegriffe und eine ganz besondere Sicht von Schicksal und Lebenserwartung führen immer wieder zu spannenden Situationen in der Sprechstunde, die mit Einfühlungsvermögen und Humor zu lösen sind. Die Erfahrungen regen zum Nachdenken und Schmunzeln an. Und: Wahrscheinlich könnten die Patienten genauso Anekdoten über ihre deutsche Ärztin schreiben! In Wiesbaden geboren, verliess die Autorin 1971 mit ihrem Ehemann die Heimat, um im Sultanat Oman zu arbeiten, das gerade den Schritt aus mittelalterlichen Zuständen wagte: Fast nirgendwo Strom, Stadttore die abends verschlossen wurden, ganze sieben Kilometer befestigte Straße in einem Land, so gross wie die alten Bundesländer… Aber eine sehr interessante Arbeit im American Mission Hospital. Die Tätigkeit besiegelte den Wunsch, das Medizin-Studium sobald wie möglich anzugehen. Der geeignete Zeitpunkt ergab sich aber erst in den späten 70ern, als der jüngste Sohn in den Kindergarten kam. Und zu diesem Zeitpunkt war der Aufenthaltsort São Paulo in Brasilien; wo es zum Glück beste Universitäten gibt. Das Schicksal brachte die Autorin Ende der 80er Jahre wieder ins Heimatland zurück an die Uni-Klinik Köln. Ausser Arbeit in der Kinder-Intensivmedizin ergab sich die Möglichkeit zu Promotion und Publikationen im Bereich Schmerzforschung und auch zur Spezialisierung in Naturheilverfahren. Es folgten Karriere-Jahre in der pharmazeutischen Industrie, aber auch der Wunsch wieder 'am Patienten' tätig zu sein. Als die Kinder selbständig waren und der Ehemann pensioniert wurde, war eine weitere Karriere in New York nicht so interessant wie die Möglichkeit in der Algarve als 'Doktor für alle Probleme' zu arbeiten.