Hans Urs von Balthasar versus Sören Kierkegaard
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Mit dieser Studie schließt der Autor eine Forschungslücke, deren Existenz im abgelaufenen Jahr des 100. Geburtstages des Schweizer Theologen Hans Urs von Balthasar mehrfach bedauert wurde. Zwar wird seit einigen Jahren das Verhältnis von Theologie und Ästhetik eingehend erörtert. Hierzu gehört die Debatte über die Bedeutung des Schönen für die Gottes-Erkenntnis und das Verhältnis von Kunst und Theologie ebenso wie die Frage, ob Sinnlichkeit den „Weg“ zu Gott versperren kann. Aber es fehlte bisher eine ausführliche Analyse der Kritik Hans Urs von Balthasars, eines maßgeblichen Urhebers theologischer Ästhetik, an Sören Kierkegaard. Balthasar meint, Kierkegaard räume in seinem Spätwerk der Ästhetik zu wenig Raum innerhalb der Theologie ein. Der Autor untersucht in seiner Arbeit, ob dieser Vorwurf gerechtfertigt ist. Dazu werden die Ästhetiken Kierkegaards und Balthasars anhand verschiedener Themen (Zeit, Sprache, Eros/Erotik, Innerlichkeit/Äußerlichkeit) dargelegt. Dank fundierten werkgenetischen Analysen kann der Verfasser nachweisen, dass der Ästhetik auch im Spätwerk Kierkegaards eine größere Bedeutung zukommt, als von Balthasar angenommen. Über das Schließen der genannten Forschungslücke hinaus besticht die Arbeit durch die Einordnung der Fragestellung in den Horizont der aktuellen Diskussion um Ästhetik in Theologie und Gesellschaft. Die davon ausgehenden Impulse weisen deutlich über den theologischen Bereich hinaus.