Große Politik - kleine Begegnungen
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Für Zehntausende von Besuchern und Ausstellern aus dem In- und Ausland galt die Leipziger Messe als die „Mutter aller Messen“. Mehrmals in ihrer Geschichte stand sie am Rande ihrer Existenz. Dies war auch nach 1045 so, als ein „Eiserner Vorhang“ über Europa fiel. Doch der Wiederaufstieg gelang während Deutschland noch in Schutt und Asche lag. Der Kalte Krieg machte Leipzig sogar zu einem Zentrum des Ost-West-Handels. Große und kleine Geschäfte, Politik und Propaganda, Spionage und Überwachung, Boykott und private Begegnungen prägten das Messegeschehen. Für die Deutschen, die auf beiden Seiten des „Eisernen Vorhangs“ lebten, bot die Messe eine einzigartige Gelegenheit für ein Zusammentreffen. Westdeutsche Unternehmen und bundesdeutsche Regierungsvertreter begegneten hier kommunistischen Politikern und Funktionären. Sie nutzten die Messe als „Tor zum Osten“ in einer Zeit, in der die Blockkonfrontation normale Beziehungen verbot.