Schimpansenzeit
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Im Sog eines allgegenwärtigen Schönheits- und Machbarkeitswahns bleibt das Menschliche auf der Strecke. Alexander Kissler, Feuilleton-Journalist der Süddeutschen Zeitung, zeichnet in seinem neuesten Buch ein mitunter düsteres Bild von einer inhumanen Zukunft. Dabei diagnostiziert er ein „prinzipielles Desinteresse am Neuen“ in unserer Gesellschaft und warnt gleichzeitig vor den Gefahren gentechnischer Visionen vom „perfekten und steuerbaren Menschen“. Doch Kisslers Antworten auf die Angriffe gegen das Menschliche machen Mut: „Wer solchen Visionen nicht kampflos das Feld überlassen will, der muss jeden Tag neugierig sein auf alles Neue, der muss die Wagenburg verlassen und die Scheuklappen ablegen, der muss sich wieder reizen lassen von den Zumutungen und Lockungen des Übermorgen.“ Für den Beitrag „Utopia ist abgebrannt. Wie das Neue in Verruf geriet“ erhielt Alexander Kissler den Bad Herrenalber Akademiepreis 2005.