Albert Hirschmans grenzüberschreitende Ökonomik

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Albert Hirschman hat in seinem bewegten Leben viele Grenzen überschritten, sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinne. Sein Engagement im europäischen Widerstand, die Emigration in die USA und seine Tätigkeiten als Entwicklungsökonom und international anerkannter Sozialwissenschaftler zeugen von seiner Vielseitigkeit. Verwurzelt in den links-intellektuellen Traditionen Kontinentaleuropas, erarbeitete er sich eine liberale Perspektive angelsächsischer Ökonomik. Als Experte für wirtschaftliche Entwicklung wandte er sich auch allgemeinen sozialwissenschaftlichen Forschungsfragen zu und gehört zu den wenigen Ökonomen des 20. Jahrhunderts, die den Zusammenhang zwischen Sozialstruktur und Semantik ernsthaft untersuchten. Aus der praktischen Politikberatung kommend, analysierte Hirschman als Theoretiker soziale Mechanismen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft und hinterfragte die Eigenschaften bestimmter Denkmuster und Argumentationsstrukturen. Vor diesem Hintergrund diskutieren die Beiträger dieses Bandes verschiedene Aspekte seines Werkes, darunter das Verhältnis von Leidenschaften und Interessen, Abwanderung und Widerspruch, die Nachhaltigkeit öffentlichen Engagements, die Rhetorik der Reaktion sowie seine Methode der Selbstsubversion.