Tabu
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Tabu ist das, worüber man nicht spricht und was man nicht tut. Tabus markieren alles Ausgegrenzte, Gebannte und Verborgene, was unbedingt gemieden werden soll, ohne dass es in jedem Falle verboten ist. Denn Tabus können Ordnung aufrecht erhalten und Sicherheit gewähren. Deshalb kommt keine Gesellschaft ohne diese ungeschriebenen Gesetze aus, und manchmal sorgen rigorose Sanktionen für Einhaltung. Wo es dennoch zum Verstoß kommt, werden Fakten oftmals verdrängt, weil die Offenlegung eines Tabubruchs schwerer wiegt als jede Strafe. Die „Lösung" anstehender Probleme kann über lange Zeit hinweg im stillen Erleiden seitens der Opfer und im Schweigen von Tätern und Mitwissern bestehen. Jeder gesellschaftliche Wandel bedeutet auch eine Änderung der bestehenden Tabus. Das gibt der Wissenschaft die Chance, dem Verborgenen nachzuspüren, damit verdrängte Probleme sichtbar werden und erlittene Wirklichkeit nicht länger unsagbar bleibt. Die 13 Autorinnen und Autoren dieses Buches thematisieren einige der „großen“ Tabus der lippischen Sozialgeschichte vor: Sexualität und Körperlichkeit, Gewalt und Tod. Der zeitliche Rahmen reicht dabei von der Frühen Neuzeit bis zur Moderne.