Nachkriegsjahre
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Wie war das eigentlich alles, nach dem Krieg? – Dass ganz Deutschland vor 60 Jahren auf dem Boden lag, dass das anschließende „Wirtschaftswunder” das Land zum Blühen brachte, wie es aus heutiger Perspektive so bald nicht mehr blühen wird, das alles ist gegenwärtig für die jüngeren Generationen nur noch Geschichte. Aus dieser Geschichte berichtet dieses Buch. Die Reportagen aus der Zeit von 1945 bis 1959, überwiegend aus der besonders bewegten Stadt München, sind kurz kommentiert und, wo nötig, aktualisiert. Im Detail, auch im banalen, enthüllen sie Zeitgeschichte. Das „Tausendjährige Reich”, das nach zwölf Jahren in den ersten Maitagen des Jahres 1945 zu Ende ging, hat Berge von Trümmern hinterlassen. Es waren nicht nur materielle Trümmer. Unter ihnen verbargen sich zahllose Zeitzünder, die ihre fatale Wirkung erst Jahre später entfalten sollten, etwa in Form von Verbrechen oder Prozessen. Dem totalen Zusammenbruch folgten nicht nur der leidvolle Wiederaufbau und die schwierige Gestaltung einer neuen Demokratie, vielmehr mussten die Deutschen fertig werden mit all den Folgeerscheinungen eines verdorbenen Regimes und eines verlorenen Krieges: mit der Not der Flüchtlinge und Vertriebenen, der Kinder und „Halbstarken”, der Kriegsversehrten und heimkehrenden Kriegsgefangenen, mit Trennung und Teilung. Auf der anderen Seite war die sich erst formierende Gesellschaft belastet durch Kriegsverbrecher, alte und neue Nazis, Spekulanten, Denunzianten und Schieber. Parallel zum „deutschen Wirtschaftswunder” verliefen in den 1950er Jahren der Kalte Krieg und die Wiederaufrüstung.