Die römische Besiedlung in der westlichen Vulkaneifel
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In dieser Monographie werden die archäologischen Quellen zur Römerzeit im Bereich der Verbandsgemeinden Obere Kyll, Hillesheim, Gerolstein und Daun untersucht. Im Mittelpunkt der Auswertung stehen mehr als 4000 Funde von 385 Fundstellen, die vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis ins 8. Jahrhundert n. Chr. datieren. Hierbei reicht das Fundspektrum von Goldmünzen bis hin zur groben Gebrauchskeramik. Nahezu das gesamte Spektrum der Fundstellentypen ist vertreten, wie zum Beispiel luxuriöse Großvillen und kleine Bauernhöfe, Heiligtümer und Tempelanlagen, Grabhügel und einfache Brandgräber. Die Zusammenstellung der Fundmeldungen, die seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannt sind, zeigt, daß im Umfeld fast aller heutigen Ortschaften römische Funde nachgewiesen werden können. Nach einer sehr geringen Besiedlung ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. nimmt diese ab den 60er Jahren des 1. Jahrhunderts n. Chr. im Laufe des 2. und frühen 3. Jahrhunderts stark zu; auch landwirtschaftlich nur bedingt nutzbare Bereiche werden besiedelt. Bislang ging man davon aus, daß diese sogenannte „Blütezeit“ durch die Germaneneinfälle des 3. und 4. Jahrhunderts nachhaltig unterbrochen wurde. Diese machen sich entsprechend der neuen Forschungsergebnisse in der westlichen Vulkaneifel zwar in einer geringen Abnahme der Fundstellenanzahl bemerkbar, jedoch ist in den Kernbereichen der Siedlungsräume bis in das frühe 5. Jahrhundert kein Abbruch der Besiedlung oder das Bewohnen ausschließlich befestigter Siedlungen festzustellen. Aus der Zusammenstellung der Fundstellen und Funde ergibt sich, daß die Region trotz eines vorwiegend ländlichen Charakters, repräsentative und die Landschaft prägende Elemente wie Grabdenkmäler und große Villenanlagen sowie technisch anspruchsvolle Einrichtungen wie Brunnenstuben oder Wasserleitungsstollen aufweist. Neben der regionalen Aufbereitung der Funde stellt die Bearbeitung des in den 1920er Jahren größtenteils ausgegrabenen gallo-römischen Heiligtums „Judenkirchhof“ bei Pelm einen weiteren Schwerpunkt dar. In diesem Tempelbezirk wurde von den 40er Jahren des 1. Jahrhunderts n. Chr. bis an den Anfang des 5. Jahrhunderts der einheimischen Göttin Caiva und dem römischen Gott Herkules geopfert. Als Weihegaben für die Götter sind neben umfangreichen Mengen an Terrakottafragmenten auch mehr als 800 Münzen geopfert worden. Die Grundlage der vorliegenden Arbeit bildet ein umfassender Katalog der Fundstellen und der dort gemachten archäologischen Funde. Die typologische und zeitliche Auswertung führt im Ergebnis zu einem historisch differenzierten Besiedlungsbild der Vulkaneifel in römischer Zeit. Das Werk wurde 2004 an der Universität zu Köln als Dissertation angenommen. Der Autor wurde hierfür mit dem 2006 erstmals verliehenen Dr.-Heinz-Cüppers-Preis des Rheinischen Landesmuseums Trier ausgezeichnet.