Cultures alpines
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Die Alpen als Ort des Transitverkehrs und des Austauschs zu bezeichnen, ist schon beinahe zum Gemeinplatz geworden. Tatsächlich wurde der Alpenbogen im Laufe der Geschichte unaufhörlich von Warenflüssen und Migrationsbewegungen durchquert, je nach politischer und ökonomischer Konjunktur mit unterschiedlicher Intensität. Verkehr und Migration meint auch Kontakt und Austausch von Ideen und kulturellen Praktiken. Die vorgelegten Beiträge nähern sich dem Thema der populären Kulturen durch deren Ausdrucksformen: Musik, Tanz, Bilder, Gegenstände der materiellen Kultur, Erzählungen und mündliche Überlieferung. So lassen sich die Bedeutungen und Entwicklungen der alpinen Kulturen rekonstruieren und auch die Rolle, die sie über die Jahrhunderte hinweg in der Beziehung zur Aussenwelt spielten. Die verschiedenen Lektüren und methodischen Ansätze der Beiträge erlauben es, ein komplexes Bild der Geschichte der alpinen Populärkulturen zu entwerfen. Sie waren geprägt von Vielfalt und Kreativität und hatten die Fähigkeit zur lokalen Assimilation und Modulation von 'externen' Modellen. Die kulturellen Ausdrucksformen widerspiegelt aber auch die Vorstellungen, die das Umland auf die Alpen projizierte und die zur Folklorisierung von ursprünglichen Formen führen konnten. Im Grunde geht es um die Beziehung der alpinen Welt zur Andersartigkeit und zu den Blicken von aussen.