Heather Allen
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Seit Ende 1997 hat Heather Allen kleine Selbstportraits aus Plastillin und einem fimoähnlichen Knetmaterial (Sculpey) modelliert. Etwa 300 sind bisher entstanden. Die nur ca. 15 cm hohen Figuren weisen alle eine identische äußere Erscheinung auf – schwarzes T-shirt, blaue beinlange Turnhose mit weißem Seitenstreifen, brünett-rote Haare mit Mary-Long-Frisur. In Präsentationen tauchen sie in großen oder kleinen Gruppen auf: Sie sitzen, stehen, liegen, lümmeln herum, umarmen sich, balgen miteinander, stehen Arm in Arm, unterhalten sich, schlagen die Zeit tot. Völlig unaufgeregt geben sie alltägliche Situationen des Lebens wieder, die großen und die kleinen Momente. Heather Allen experimentierte von Beginn an auch in anderen Richtungen mit ihren Figuren und setzte sie parallel immer wieder für fotografische Inszenierungen ein. Sie plazierte sie u. a. in Zimmerecken, auf ihrem Körper oder ließ sie das Londoner Arbeitszimmer von Sigmund Freud bevölkern. Doch unabhängig davon, ob die Figuren in Installationen oder Fotografien auftauchen, entscheidend ist: Es sind nicht die Klons, sondern es ist die vielfältige Palette eine Person, die Heather Allen in ihren 'modellhaften Selbsterkundungen' umsetzt. Heather Allens Interesse an dem letztlich unberechenbaren und nichtdeterminierten Ich zieht sich wie ein roter Faden durch ihre gesamte Arbeit. Damit sind nicht übernatürliche Fähigkeiten oder das Pathologische angesprochen, sondern der durchaus normale Zustand eines jeden, gemäß: Ich sind ganz viele.