Curt Unckel Nimuendajú - ein Jenenser als Pionier im brasilianischen Nord(ost)en
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Curt Unckel wurde 1883 in der Jenaer Wagnergasse geboren. Im Jahr 1905 wanderte er, nachdem er eine Ausbildung zum Feinmechaniker bei Carl Zeiss Jena gemacht hatte, nach Westbrasilien zu den Guaraní-Indianern aus. Er blieb bis zu seinem Tod 1945 in dem südamerikanischen Land. Unckel fand eine neue Heimat bei den Indios in Brasilien, die ihm den Namen Nimuendajú – „der, der seine Heimat gefunden hat“ – gaben. Er tätigte – ohne je Ethnologie oder ähnliches studiert zu haben – zahlreiche Studien über das Leben der Indianerstämme. Nimuendajú sammelte Einrichtungsgegenstände, Kleidung, Waffen, Gefäße der indigenen Bevölkerung und betrieb ethnografische Studien zu verschiedenen Sprachen, erstellte Wortlisten und widmete sich sogar den grammatischen Strukturen der amerindischen Sprachen. Ebenso hat er Glaube, Bräuche und Rituale der Indios beobachtet und untersucht. Zwar verfasste und publizierte Unckel eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten, führte diese aber nie zu einem Gesamtwerk zusammen. 1945 kam Nimuendajú – wahrscheinlich bei einer Expedition im Regenwald – ums Leben. 60 Jahre später sind gleich zwei runde Jubiläen im Zusammenhang mit Curt Unckel zu begehen: der 100. Jahrestag der ersten Begegnung zwischen Unckel und den Apapocúva-Guaraní-Indianern in Ostbrasilien sowie sein 60. Todestag. Das vorliegende Buch setzt sich zum Ziel, die Person Nimuendajú, die noch relativ unergründet ist, besser herauszuarbeiten.