Blicke wie Pfeile. Albert Weisgerber
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Anhand der Selbstporträts und ungewöhnlich zahlreichen Darstellungen des Hl. Sebastian beschreibt Bernd Apke erstmals die innere Biografie von Albert Weisgerber (1878–1915) und setzt dessen Werke in Beziehung zu entsprechenden Arbeiten von u. a. Egon Schiele, Edvard Munch und Odilon Redon. Damit erhält die Forschung zu Albert Weisgerber, dem 'süddeutschenBeckmann', eine neue Grundlage. Seit 1900 setzen sich Künstler in Selbstporträts verstärkt mit ihrem Körper auseinander. Neuartige Bilder dieser Gattung entstehen, in denen sich Künstler teilweise entblößt oder ganz nackt wiedergeben. Neben Egon Schiele oder Richard Gerstl experimentiert auch der im Saarland geborene und in München arbeitende Albert Weisgerber damit. Die ungewöhnlichen Selbstinszenierungen sind bei Weisgerber Ausdruck einer Krise in seinem Rollenverständnis als Mann und Künstler – der Körper in den Bildern verliert seinen Halt und beginnt sich zur Umgebung hin aufzulösen. In den Darstellungen des Hl. Sebastian entwickelt der Künstler dann Lösungen, die er auf die Selbstporträts überträgt.