Ein halbes Jahrhundert aus der Schule geplaudert
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Was wäre die Schule ohne ihre Lieblinge, die schrulligen Typen, die schwachen Menschen, die Choleriker, die Situationskomik, die ausgeflippten Jugendlichen, die braven SchülerInnen, die Stress- und Prüfungssituationen, die faden Stunden, den Übermut und die Gelassenheit? Was wäre die Schule ohne Generationenkampf, ohne Aufeinanderprallen von Interessen, ohne Gutgläubigkeit und kleine Bosheiten? Was wäre die Schule ohne Schüler und Lehrer, also Lernende und Lehrende, untergebene Ausgelieferte und mächtige Beurteilende? Was wäre die Schule ohne die Facetten des menschlichen Zusammenlebens, die sich aus dieser ungleichen Konstellation ergeben? Fad und uninteressant. Sie ist aber aufregend und langweilig, tragisch und lustig, abwechslungsreich und eintönig, je nachdem, was läuft und wer beteiligt ist. Die Schule ist ein lebendiger Organismus, meist gesund, kraftstrotzend und vital mit kräftigen Lebenszeichen, ganz selten lahm und saftlos, wenn ein Glied krank ist. Viele Geschichten haben sich in fünfzig Jahren angesammelt. Lustige und traurige, unglaubwürdige und auf der Hand liegende, mit Absicht hervorgerufene oder aus der Situation geborene. Geschichten, die dem Gedächtnis erhalten geblieben sind, da sie aus dem Alltag ragten, da sie meist der Komik nicht entbehrten, Geschichten, die nicht erfunden werden können, da die Phantasie eines Einzelnen nicht ausreicht, sie zu erfinden.