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Bildungswege - Lebenswege

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Die Arbeit ist mit dem Preis der Paul und Gertrud Hofer-Wild Stiftung für die beste Dissertation der philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern des Jahres 2005 ausgezeichnet worden. Universitäten spielten an der Schwelle des späten Mittelalters zur frühen Neuzeit eine tragende Rolle bei zentralen Prozessen wie bei der Professionalisierung und Akademisierung verschiedenster Tätigkeitsbereiche und letztlich bei der Entstehung moderner Staatlichkeit. Im Zusammenhang mit diesen Veränderungen im 15. und 16. Jahrhundert fokussierte die universitätsgeschichtliche Forschung bisher auf einzelne hohe Schulen oder Fakultäten, jedoch nicht auf einen grösseren Bildungsraum. Hier setzt die vorliegende Untersuchung an: Sie prüft anhand der handelnden Personen aus einer Region die Frage nach der Relevanz und dem Nutzen akademischen Wissens in der Gesellschaft. Es liegt ihr die These zugrunde, dass der Besuch einer Universität nicht zweckfrei, sondern mit bestimmten Erwartungen verbunden war, die stark durch die soziale Ausgangslage und familiäre Traditionen geprägt wurden. Diese gestalteten sich höchst unterschiedlich; sie reichten vom Sprachaufenthalt über das Offenhalten von Laufbahnoptionen bis zum Erwerb von Fachwissen. Mit einem Standeswechsel im Sinne eines sozialen Aufstiegs hingegen war der Universitätsbesuch kaum verbunden. Es liess sich darlegen, dass der Bildungserwerb in aller Regel erst auf einen bereits vollzogenen Aufstieg folgte, um jenen zu konsolidieren. Ausgehend von einer rund 15 000 Personen umfassenden Datenbank mit allen zwischen 1430 und 1550 immatrikulierten Universitätsbesuchern aus dem Bistum Konstanz werden Status, Herkunft, Universitätswahl, akademische Migration und Graduierung thematisiert, um dann verschiedene Tätigkeitsfelder universitätsgebildeter Personen in der Kirche, in den Städten und in der landesherrlichen Verwaltung zu untersuchen.

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