Sprechende Bilder
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Die poetischen Verfahrensweisen Gertrud Kolmars - dargestellt an den Widersprüchen in der Entwicklung des lyrischen Werks von 1927 bis 1937. Silke Nowak stellt einen zentralen Widerspruch der Poetik Gertrud Kolmars in den Mittelpunkt ihrer Studie: Während die Dichterin im Zyklus »Bild der Rose. Ein Beet Sonette« noch an der Utopie der symbolischen Formerscheinung festhält, entwickelt sie in »Weibliches Bildnis« eine Verfahrensweise der Allegorie, die sich gegen die trügerische Natur der Bilder richtet. In der Metapher vom »Zerklirren der Glashaut« der Bilder ist diese allegorische Tendenz verdichtet. In exemplarischen Gedichtinterpretationen geht Nowak der Interaktion der beiden Tendenzen nach und zeigt anhand des Gedichtbandes »Welten«, wie sich daraus eine Poetik des Absurden entwickelt. In der poetologischen Betrachtung des Romans »Die jüdische Mutter« schließlich werden Kolmars poetische Verfahren als Gegenbewegung zur Logik des Antisemitismus lesbar.