Die Welt auf dem Mond

John Wilkins (1614 - 1672), anglikanischer Geistlicher und ein Wegbereiter der Royal Society, gibt in seinen beiden populär-astronomischen Traktaten nicht nur eine Einführung in die Astronomie des frühen 17. Jahrhunderts, sondern auch einen Einblick in die weltanschauliche Bedeutung dieses Gegenstandes für seine Zeitgenossen. Die Texte sind Lehrstücke und Beispiele für die nicht-wissenschaftlichen Einflüsse, Interessen und Implikationen der Wissenschaftsentwicklung der Epoche. Die Rechtfertigung der empirischen Naturwissenschaften gegenüber dem Wortlaut der Bibel und die Hinwendung zur Physikotheologie sind dabei ebenso thematisch wie der alles durchdringende probabilistische Wahrheitsbegriff der ‚Neuen Wissenschaft’.