Wilhelm II. und die Moderne
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Wilhelm II. ist bis heute eine Reizfigur, voller innerer Widersprüche und vielen gegensätzlichen Urteilen unterworfen. Gerade deswegen bleibt das Interesse an seiner Person groß. Wolfgang König, Professor für Technikgeschichte an der TU Berlin, entdeckt ganz neue Seiten an Wilhelm II. – er rückt zum erstenmal die Bedeutung der modernen Technik und der neuen technisch-industriellen Welt für Weltsicht, Lebenswelt und praktische Politik des letzten deutschen Kaisers in den Mittelpunkt. Seine spannende Teilbiographie korrigiert viele falsche Überlieferungen und wirft neues Licht auf die Persönlichkeit Wilhelms II. und die nach ihm benannte Zeit. Wilhelm II. war Reaktionär und Modernist in einem, der Tradition und Vergangenheit verhaftet und zugleich der Zukunft zugetan. Neuerungen wie Elektrizität, Automobile, Eisenbahnen, Funk und Flugzeuge erweckten – wenn auch nicht immer sofort und nicht immer gleichermaßen – sein Interesse, von seiner Begeisterung für neue Entwicklungen für die Kriegsmarine ganz zu schweigen. Wolfgang König relativiert zwar die technische Kompetenz und Konsequenz des Kaisers, schreibt ihm aber durchaus beträchtliche politische Einflüsse und gesellschaftliche Wirkmächtigkeit zu. Der Kaiser initiierte Entscheidungen und Gesetze, wenn auch eine kohärente Technologie- und Industriepolitik daraus nicht erwuchs. Seine Aktivitäten werteten Bildung und Wissenschaft, Technik und Industrie sowie Ingenieure und Industrielle auf und leisteten damit einen Beitrag zur Modernisierung Deutschlands.