Wegbereiter Hitlers? Theodor Reismann-Grone
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Theodor Reismann-Grone war zusammen mit Alfred Hugenberg Gründer des Alldeutschen Verbandes, der 'Speerspitze' des völkischen Nationalismus im Kaiser-reich. Bis in den Ersten Weltkrieg hinein blieb er einer seiner einflussreichsten Exponenten. Auch der junge Hitler rezipierte seine antisemitisch-imperialistischen Schriften. Als Publizist und Zeitungsverleger führte Reismann-Grone nach 1918 einen erbitterten Kampf gegen die Weimarer Republik. Seine Blätter zählten zu den radikalsten der bürgerlichen Rechten im Reich. 1933 wurde er der erste NS-Oberbürgermeister der Stadt Essen. In dieser Funktion sorgte er für die Vertreibung Paul Klees aus Deutschland. 1937 musste er wegen einer Steueraffäre zurücktreten. Stefan Frech legt nun die erste Biographie dieses 'Wegbereiters Hitlers' (wie er selbst sich sah) vor. Der Autor konnte auf einen einmaligen Quellenbestand zurückgreifen, schrieb doch Reismann-Grone sein Leben lang Tagebücher. Frech gelingt es, mit seiner Biographie exemplarisch die Kontinuitäten und Brüche in der Geschichte des bürgerlichen radikal völkisch-antisemitischen Nationalismus vom Kaiserreich bis ins 'Dritte Reich' aufzuzeigen, die ideologischen Gemeinsamkeiten mit dem Nationalsozialismus ebenso wie die sozial und generationsbedingten Spannungen zwischen den 'alten' und den 'neuen' Völkischen.