Alternsforschung am Beginn des 21. Jahrhunderts
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Alterns- und Lebenslaufforschung gehören heute mehr denn je untrennbar zusammen und bilden komplementäre Zugänge zur Erforschung der menschlichen Entwicklung. Auf der einen Seite sind individuelle Alternsverläufe stark durch Einflüsse des vorangegangenen Lebens geprägt. Auf der anderen Seite hat die sich immer weiter ausdehnende Lebensphase Alter längst eine eigenständige Entwicklungsgestalt mit neuen Chancen und Entfaltungsmöglichkeiten angenommen und damit auch traditionelle Lebenslaufdynamiken entscheidend verändert. Nach bedeutsamen Arbeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und einem Neuanfang nach Ende des Zweiten Weltkriegs haben sich Alterns- und Lebenslaufforschung im deutschsprachigen Raum in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in vielfältiger und produktiver Weise weiter entfaltet. Dies gilt für theoretische Orientierungen wie für die empirische Forschung. Gleichzeitig hat spätestens seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine starke Internationalisierung eingesetzt. Vor allem Theorieansätze und Befunde aus dem anglo-amerikanischen Raum wurden intensiv rezipiert und in die eigene Arbeit aufgenommen. Vor diesem Hintergrund untersucht das vorliegende Buch die Frage, wo Gerontologie und Lebenslaufforschung im deutschsprachigen Raum am Beginn des 21. Jahrhunderts stehen. Zu Wort kommen Vertreterinnen und Vertreter der wichtigsten Disziplinen, Schulen und Strömungen der gegenwärtigen Alterns- und Lebenslaufforschung. Die inhaltliche Fokussierung und die Entscheidung, eine stärker theoretische oder empirische Herangehensweise zu wählen, wurden den Autorinnen und Autoren überlassen.