Befestigte Schlossbauten im Deutschen Bund
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Schloss Schwerin, die Marienburg bei Hannover, die preußischen Rheinburgen der Hohenzollern und Schloss Lichtenstein auf der Schwäbischen Alb: Sie alle zählen zu den bedeutendsten Schöpfungen romantischen Schlossbaus in Deutschland. Wenig bekannt dürfte sein, dass sie alle durch mehr oder weniger starke Befestigungen zu verteidigungs-fähigen Bauten wurden. Das Phänomen fester Schlösser im 19. Jahrhundert wurde bisher nicht erkannt oder in einem größeren Rahmen untersucht. Tatsächlich aber wurden zwischen 1815 und 1866 im Gebiet des Deutschen Bundes mehrere Residenz- und Lustschlösser neu fortifiziert, um gegen Angriffe gewappnet zu sein. Es ging aber nicht um die Verteidigung gegen reguläre Armeen mit schwerer Artillerie. So mancher Monarch fürchtete, geprägt durch die Erfahrungen der Revolutionen von 1789, 1830 und 1848/49, aufständische Freischaren und wollte sein Leben, sein Eigentum und die bestehende Ordnung gegen Übergriffe gesichert sehen. Die befestigten Schlösser des 19. Jahrhunderts sind so Zeugen einer von zahllosen politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen geprägten Epoche. Sie stehen dabei in ungebrochener Tradition und Kontinuität zum Burgen- und Schlossbau des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Wehrelemente dienten nicht nur real zur Verteidigung, sondern bildeten nach wie vor wichtige Zeichen fürstlicher Herrschaft und landesherrlicher Hoheitsrechte. Das Buch stellt die befestigten Schlösser des 19. Jahrhunderts in Deutschland vor und ordnet sie in den Kontext von Zeitgeschichte, Hofkultur, Festungsbau und Architekturgeschichte ein.