Von Katzen und Menschen
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Katzen wurden vergöttlicht und dämonisiert, geliebt und gehasst, gejagt und getötet und in manchen Epochen und Kulturen sogar gegessen. Gleichzeitig wurden in unserer Geschichte immer wieder Menschen, die in enger Verbindung mit Katzen lebten, als besondere Wesen betrachtet. Heute, im 21. Jahrhundert, sind sie unser liebstes Haustier, nehmen oft die Rolle eines Familienmitglieds ein, werden gar therapeutisch vereinnahmt oder dienen als Werbeträger. Katzen sind in besonderer Weise dafür geeignet, den kulturellen Weg und die kulturelle Vielfalt in der Art der Beziehung zwischen Tieren und Menschen zu beschreiben. Katzen werden heute zu dem ›natürlichen‹ Modell einer unabhängigen, in sich ruhenden Individualität erklärt, und ihnen werden vielfältige heilende Wirkungen für die Probleme des modernen Menschen zugeschrieben. In der Folge bleibt dem tierischen Familienmitglied Katze von der medizinischen Betreuung über die gesunde Ernährung bis hin zu den Formen und Praktiken gesellschaftlich legitimer Trauerarbeit kein menschlicher Bereich mehr verschlossen. Die Nachzeichnung des Ortes der Katze in der Sozialgeschichte von frühen Zeiten bis in unsere Gegenwart, ihre Rolle in Literatur, Kunst und Werbung bildet den roten Faden dieses Buches.