Der phantastische Rebell Alexander Moritz Frey oder Hitler schießt dramatisch in die Luft
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Nach der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 fand deutsche Literatur hauptsächlich im Exil statt. Einer der Autoren, die Deutschland verlassen mussten, war Alexander Moritz Frey (1881-1957), der 1933 im Kofferraum versteckt über die Grenze nach Österreich floh. Heute ist A. M. Frey der große Unbekannte der deutschen Literatur. Dabei wurde sein Antikriegsroman „Die Pflasterkästen“ (1929) in einem Atemzug mit Remarques „Im Westen nichts Neues“ genannt, und von der Weimarer Presse hochgelobt. Spektakulär und noch nie veröffentlicht sind Freys Aufzeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg. Von 1915 bis 1918 lag er als Sanitäter zusammen mit dem Meldegänger Adolf Hitler im Schützengraben an der Westfront. Schon da zeichnete sich der Gefreite Hitler durch „erstaunliche“ Eigenschaften aus; aufgrund seiner cholerischen Anfälle nennt ihn Frey einen „kollernden Puter“. Dieses Buch ist eine biografische Spurensuche. Es erzählt von Freys Elternhaus, seiner Studienzeit und dem Exil. Frey wuchs als Sohn eines Malers und Opernsängers und einer strengen Mutter auf, setzte sein Studium glanzvoll in den Sand, indem er leere Examensblätter abgab, kam in literarische Kreise und schrieb für den Simplicissimus und von den Schriftstellerkollegen hochanerkannte Romane. Er war befreundet mit Max Reinhardt und auch Thomas Mann, der ihm in den schweren Zeiten des Exils zu helfen versuchte. A. M. Frey war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die sich niemals von den Nazis hat vereinnahmen lassen und dessen scharfsinnige Bücher und spannende Exil-Biografie auf eine längst fällige Wiederentdeckung warten.