Der Rückzug des Denkens in die Philosophie des Bildes
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Wenn die Bildtheorie bisher vor allem die Spaltung des Bildbegriffs befördert hat, dann weil die Bildfrage noch nicht umfassend genug gestellt worden ist. Bevor entschieden werden kann, ob ein Bild Zeichen oder Wahrnehmungsphänomen ist, sind zunächst die prinzipiellen Bildzugänge zu erfassen. Der theoretische Bildbegriff, das Bild im Alltag sowie die ursprüngliche Bilderfahrung weisen ein je eigenes Grundverhältnis in der Begegnung mit dem Bild auf. Während der Begriff die Gegenstandskategorie voraussetzt, dominiert im Alltag Gegenstandsvergessenheit. Im Alltag ist nicht Objektivität maßgeblich, sondern allein der existenzielle Bezug. Die Scheidung von Bildzugängen orientiert sich an der Art und Weise, wie mittels Sprache Anschluß an das Bild gefunden wird, woraus sich Modi des Bildgesprächs ergeben. Der Modus der Reflexion verlangt eine strikte Trennung zwischen Aussage- und Betrachtungsebene; im Modus der Transformation gehen Sehen und Sprechen ineinander über. Die ursprüngliche Bilderfahrung, in der sich die Andersartigkeit bzw. die Heterogenität des Bildseins offenbart, setzt dagegen ein schöpferisches Verhältnis von sprachlichem Ausdruck und der Wahrnehmung voraus.