Der Wandlungsleib des Dong Yuan
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Dong Yuan (10. Jh.) gilt als einer der größten Maler Chinas. Eine genaue Prüfung der Quellen vom 10. bis zum 20. Jahrhundert zeigt jedoch, wie nicht nur sein Ruhm erst im Lauf der Zeit entstand, sondern auch das ihm jeweils zugeschriebene Oeuvre. Nach Maßgabe politischer, kultureller und ästhetischer Veränderungen wandelte sich das Image des Meisters und mit ihm der Bestand der ihm zugeschriebenen Werke. Der nachträgliche Versuch der Kunstgeschichte, dieses sich permanent verändernde Oeuvre durch eine scharfe Trennlinie zwischen Originalen, Kopien, Imitationen und Fälschungen in einer authentischen Ursprungsgestalt still zu stellen, schlägt fehl und wird seinerseits zur unfreiwilligen Arbeit an diesem Wandlungsleib. „Der Wandlungsleib des Dong Yuan“ zeigt die methodischen Grenzen und Aporien der modernen Kunstgeschichte auf. Zugleich öffnet sich mit einer theoretischen Reflexion auf das Phänomen des Wandlungsleibs ein neuer Betrachtungshorizont, an dem hinter der Frage nach der Authentizität wieder das Enigma der Kunst aufblitzt. Der umfangreiche Fußnotenapparat macht das Werk auch zu einer wertvollen Einführung in die traditionelle chinesische Ästhetik und ihre historische Situierung.