Lehrbuch der Psychiatrie
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Der berühmte deutsch-österreichische Psychiater Richard Freiherr von Krafft-Ebing (1840-1902) war einer der führenden Vertreter der „Wiener Medizinischen Schule“. Seine Schwerpunkte lagen in der Neurologie, Sexualpathologie und in der Kriminal-Psychologie. Seine zahlreichen Veröffentlichungen – unter denen die „Psychopathia sexualis“ von 1886 wohl die bekannteste ist – wurden immer wieder neu aufgelegt und zu Standardlehrbüchern der Sexualwissenschaft im 19. Jahrhundert. Begriffe wie „Sadismus“, „Masochismus“ und „Fetischismus“ gehen auf Krafft-Ebing zurück, aber auch die noch heute in der Wissenschaft gebräuchlichen Benennungen wie „Zwangsvorstellungen“ und „Dämmerzustände“. Eingehend beschäftigte sich Krafft-Ebing bei seinen Forschungen auch mit der Homosexualität. Nach dem Studium der Medizin in Heidelberg unter Nikolaus Friedreich und in Zürich unter Wilhelm Griesinger führte ihn seine berufliche Laufbahn als Professor nach Straßburg und Graz, ab 1873 wurde er Leiter der Steiermärkischen Landes-Irrenanstalt Feldhof, ehe Krafft-Ebing 1889 an die Psychiatrische Klinik nach Wien berufen wurde. Vorliegendes Buch ist Krafft-Ebings zweites Hauptwerk, in welchem er die gesamten Forschungsergebnisse zur Psychiatrie seiner Zeit wiedergibt.